Interkulturelle Kompetenz im Job
Interkulturelle Kompetenz
Interkulturelle Kompetenz im Job – Erfolgreich in einer globalisierten Arbeitswelt
Interkulturelle Kompetenz ist eines der Schlüsselthemen für Unternehmen und Beschäftigte, um in einer globalisierten Welt erfolgreich zu interagieren. Immer häufiger wird im Business-Kontext mit internationalen Partner:innen und Kolleg:innen zusammengearbeitet und kommuniziert. Dabei spielt das Verständnis für kulturelle Unterschiede eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf den Begriff Interkulturalität und zeigen dir wesentliche Skills, die bei der Entwicklung interkultureller Kompetenz von Bedeutung sind.

Begriffsklärung: Interkulturalität und Interkulturelle Kompetenz
Interkulturalität bezieht sich auf das Miteinander und die Interaktion von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe. Es umfasst das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt, die Anerkennung und den respektvollen Umgang mit kulturellen Unterschieden sowie die Fähigkeit, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und Vorurteile abzubauen.
Das Ziel interkultureller Begegnungen und der Entwicklung interkultureller Kompetenz ist es, das Verständnis zwischen den Kulturen zu fördern, den interkulturellen Dialog zu stärken und eine harmonische Zusammenarbeit in einer vielfältigen Gesellschaft zu ermöglichen.
Interkulturelle Kompetenz am Arbeitsplatz bedeutet, dass Mitarbeiter:innen in der Lage sind, Personen aus anderen Kulturen zu verstehen und erfolgreich mit ihnen zu kommunizieren, wie zum Beispiel mit Kolleg:innen, Kund:innen oder Dienstleister:innen.

Welche Eigenschaften und Skills helfen, um interkulturelle Kompetenz zu erlangen?
Um interkulturelle Kompetenz zu entwickeln, sind verschiedene Fähigkeiten von Bedeutung. Hier sind einige wichtige Eigenschaften und Skills, die dir dabei helfen können:

Offenheit
Eine offene Einstellung gegenüber neuen Erfahrungen ist essenziell, um sich für andere Kulturen zu öffnen und von ihnen lernen zu können. Sie beinhaltet die Bereitschaft, neue Perspektiven zu akzeptieren und sich von den Erfahrungen anderer inspirieren zu lassen. Eine offene Haltung ermöglicht es, Vorurteile und Stereotypen zu überwinden und fördert einen authentischen Austausch mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen.
Durch Offenheit und Interesse können wir interkulturelle Missverständnisse minimieren, neue Perspektiven gewinnen und wertvolle interkulturelle Erfahrungen sammeln.

Selbstreflexion
Die Begegnung mit anderen Kulturen stellt eine wertvolle Gelegenheit dar, die eigenen Wertvorstellungen und Verhaltensmuster zu überdenken. Es erfordert die Auseinandersetzung mit Fragen wie: Welche Wertvorstellungen und Verhaltensweisen haben mich selbst geprägt? Welche Vorurteile und Stereotypen habe ich gegenüber bestimmten Ländern und Kulturen? Woher stammen diese Annahmen und sind sie überhaupt zutreffend?
Eine kontinuierliche Reflexion dieser Aspekte ermöglicht es uns, Vorbehalte abzubauen und offen auf andere zuzugehen.

Empathie
Empathie ist eine zentrale Fähigkeit, wenn es darum geht, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit, sich in die Gefühle, Gedanken und Perspektiven anderer Menschen hineinzuversetzen und ermöglicht uns, über kulturelle Unterschiede hinweg eine Verbindung herzustellen und den Weg zu einem gegenseitigen Verständnis ebnen.

Ambiguitätstoleranz
Die Ambiguitätstoleranz (auch Frustrationstoleranz genannt) bezeichnet die Fähigkeit, mit Unsicherheiten, Mehrdeutigkeiten und kulturellen Unterschieden umzugehen, ohne dass dies zu Frustration oder Stress führt. Eine hohe Ambiguitätstoleranz ermöglicht es uns, offen für verschiedene Perspektiven zu sein, eine objektive Sichtweise über mehrdeutige Situationen zu erlangen und Unsicherheiten nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu sehen. Indem wir unsere Ambiguitätstoleranz entwickeln und ausbauen, können wir zur Förderung einer offenen und respektvollen Arbeitsumgebung beitragen, in der unterschiedliche Meinungen und Ideen geschätzt werden.

Kommunikationsfähigkeiten
Effektive Kommunikationstechniken spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung interkultureller Kompetenz. Dazu gehören beispielsweise aktives Zuhören, die Fähigkeit, klar und präzise zu kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden sowie das Wahrnehmen von nonverbalen Signalen und kulturellen Unterschieden.
Hier findest du einige bekannte Kommunikationsmodelle, die das Verständnis von Kommunikation verbessern können:

Vier-Seiten Modell
Das Vier-Seiten-Modell (Schulz von Thun) betont die Vielschichtigkeit der Kommunikation, indem es vier Aspekte einer Nachricht identifiziert: Sachinhalt, Selbstoffenbarung, Beziehungsebene und Appell. Es hilft, Missverständnisse zu vermeiden, indem es die verschiedenen Dimensionen der Kommunikation bewusst berücksichtigt.

Sender-Empfänger-Modell
Das Sender-Empfänger-Modell ist ein grundlegendes Kommunikationsmodell, das den Sender, die Botschaft, das Medium, den Empfänger und den Feedbackprozess darstellt. Es betont die Notwendigkeit, die Botschaften klar und präzise zu formulieren, um Missverständnisse zu minimieren.

Eisbergmodell der Kultur
Das Eisbergmodell der Kultur verdeutlicht, dass kulturelle Unterschiede nicht nur auf der Oberfläche sichtbar sind, sondern tieferliegende Werte, Normen und Überzeugungen umfassen. Ähnlich wie ein Eisberg sind viele kulturelle Aspekte unter der Wasseroberfläche verborgen.

Es wird deutlich, dass interkulturelle Kompetenz im Job von entscheidender Bedeutung ist, um in einer globalisierten Arbeitswelt erfolgreich zu sein. Durch die Entwicklung interkultureller Kompetenz können wir effektiv mit Personen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen kommunizieren, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufbauen und eine inklusive Arbeitsumgebung schaffen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der interkulturellen Kompetenz eröffnet uns neue Horizonte und erzeugt eine Win-Win-Situation für uns selbst, unsere Teams und unsere Unternehmen.

Quellen:
1. Altmayer, C: „Interkulturalität.“ Handbuch Deutsch als Fremd-und Zweitsprache: Kontexte–Themen–Methoden (2021): 376-393.
2. Bolten, J.: „Interkulturelle Kompetenz“ (2007). Verfügbar unter: chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/interkulturellekompetenz.pdf
3. Cockwell, A.: „Entwicklung interkultureller Kompetenz: Von Fach- und Führungskräften durch Training und Coaching“. BoD–Books on Demand (2013).
4. Straub, J., et al: „Handbuch interkulturelle Kommunikation und Kompetenz“. Stuttgart: JB Metzler (2007).
5. Wilken, L.: „Interkulturelle Kompetenz. Die Assistenz im Management: Leitfaden für den professionellen Management Support“, S. 41-53 (2012).
Stand der Quellen: Juli 2023

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